




Projektbeschreibung
Bürgerstiftung unterstützt Sanierung der Burg Hopen mit 30.000 Euro
Der Hausherr nennt es ein „epochales Werk“ und der Besucher merkt den Stolz in der Stimme von Nikolaus Graf von Kerssenbrock. Seine Familie ist in Besitz des ältesten Gebäudes in Lohne, der Burg Hopen. Das Bauwerk, deren Entstehung sich auf das frühe 16. Jahrhundert datieren lässt, wurde in den vergangenen Monaten aufwändig saniert. Ermöglicht wurde dies durch Fördermittel von Stadt, Landkreis, Land und einen Zuschuss der Lohner Bürgerstiftung.
Die Wasserburg inmitten des Naherholungsgebietes Hopener Wald hat eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Als Adelssitz des Geschlechts derer von Dinklage erbaut, war die Burg vom späten 16. bis ins späte 18. Jahrhundert im Besitz der Herren von Haren. Später waren die Familie des Grafen von Galen Eigentümer des Gutes. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Familie des Grafen von Kerssenbrock in den Besitz der Burg Hopen. Heimatvertriebene fanden hier ab 1948 Zuflucht. Und sogar als Jugendherberge diente die Burg in den 1950er Jahren. Seit 1964 wird das Gut ausschließlich von der Familie des Grafen von Kerssenbrock bewohnt.
Die wechselnden Besitzer der historischen Burganlage lassen sich auch an der Bausubstanz ablesen. Das ursprünglich als Fachwerkbau errichtete Haus wurde später verputzt und mit wildem Wein berankt – zum Leidwesen des Gebäudes. Denn als die alte Bausubstanz freigelegt wurde, offenbarte sich der akute Sanierungsbedarf. „Der Putz fiel von den Wänden“, erinnert sich Nikolaus von Kerssenbrock an den Beginn der Arbeiten vor gut zweieinhalb Jahren. „Es war nicht nur fünf vor Zwölf, sondern eigentlich schon nach Zwölf.“
Schon seit Anfang der 1990er Jahre, nach dem Tod des Vaters planen Nikolaus von Kerssenbrock und seine Mutter, die ehemalige Gymnasial-Lehrerin Elisabeth von Kerssenbrock, die Sanierung des Gutshauses. Konkret wurden die Planungen vor fünf Jahren, als der Rat der Stadt Lohne sowie die Denkmalschutzbehörde des Landkreises und das Land Niedersachsen eine Beteiligung an den rund 240.000 Euro teuren Arbeiten zusagten.
„Es war eine richtige Investition, um ein wichtiges Baudenkmal der Stadt zu bewahren und für Zukunft zu erhalten“, sagte Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer bei einer Besichtigung der Burg Hopen. Mit 60.000 Euro bezuschusste die Stadt die Instandsetzung. 10.000 Euro gab der Landkreis Vechta dazu, weitere 30.000 Euro erhielt die Familie von Kerssenbrock von der Lohner Bürgerstiftung. Das niedersächsische Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung (LGLN) förderte die Sanierung mit 63.050 Euro.
Nun erstrahlt die Burg Hopen in ihrem ursprünglichen Glanz. „Wir haben bei den Arbeiten möglichst traditionelle Materialien verwendet“, erklärte der Architekt Helmut von der Heyde, der auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert. „Die Arbeiten waren aufwändiger, als zunächst angenommen„ Handwerker legten das alte Fachwerk frei, ergänzten morsche Holzbalken und mauerten mit Kalkmörtel fehlende Wandstücke. Nach Abschluss der Außerarbeiten im Frühjahr 2013 ist auch die ursprüngliche Farbe der Burg ist wieder erkennbar. Die Arbeiten im Inneren des Gebäudes dauerten bis in den Sommer dieses Jahres.
Nun soll auch die Öffentlichkeit die neue alte Burg besichtigen können. Im Sommer nächsten Jahres will dann die Familie von Kerssenbrock zu einem Tag der offenen Tür auf das Gelände der Burg einladen.